Margot Pilz

Margot Pilz (*1936, Haarlem, NL) hat sich als eine der ersten feministischen Konzept- und Medienkünstlerinnen in die Kunstgeschichte eingeschrieben. Schon immer ist die österreichische Künstlerin über Grenzen gegangen, hat neue technische Möglichkeiten erprobt und gesellschaftliche Stereotypen hinterfragt. In frühen Aktionen stand für Margot Pilz besonders die Aufarbeitung patriarchalischer Geschichtsschreibung im Fokus. Heutzutage Kultstatus erlangt, hat beispielsweise ihre rein weiblich besetzte Nachstellung des letzten Abendmahls mit einer stillenden Frau im Bildzentrum. Wie bei vielen Künstlerinnen der feministischen Avantgarde sind der weibliche Körper, Sexualität und Identität zentrale Themen im Werk von Margot Pilz. Geprägt von der Wiener Szene der 1960er- und 1970er-Jahre verlief das Leben von Margot Pilz sowohl künstlerisch als auch biografisch radikal und aktionistisch. In den folgenden Jahren entstanden Arbeiten, die den Umgang des Menschen mit der Natur problematisieren und die Auswirkungen neuer Technologien und der Digitalisierung auf unsere Existenz verhandeln. Margot Pilz, deren visionäres Werk erst seit wenigen Jahren einer breiten Öffentlichkeit durch große Ausstellungen und die Aufnahme in einschlägige österreichische Sammlungen bekannt geworden ist, setzt sich nach wie vor mit drängenden Themen unserer Zeit auseinander. Jüngere Werke diskutieren den vorherrschenden Jugendlichkeitskult und zeigen eine andere Idee von Alter. Fotografisch, skulptural und performativ zeigt Margot Pilz, dass Alter eine kulturelle Konstruktion ist und jenseits aller negativen Stereotypen auch Machterfahrung, Lebensweisheit, Kontemplation, Lebenslust und Triumph über gesellschaftliche Konventionen bedeutet.

 

Das Werk von Margot Pilz wird in Österreich von der Galerie3, Klagenfurt betreut und vertreten. 

Artists

Galerie Gisela Clement